Deutsche im südlichen Afrika
Ackermann aus Merseburg, Krüger aus Lüneburg, Hertzog aus Braunschweig oder Botha, die 1685 aus dem thüringischen Gotha auswanderten. Die Geschichte Südafrikas ist eng mit Deutschen verbunden, die bei der Erschließung der unendlichen Weiten am Kap der Guten Hoffnung von Anfang an dabei waren.
Auf den Schiffen der VOC, die am Kap ankerten, waren Ostfriesen und Brandenburger, Sachsen, Preußen und Württemberger. In den Heuerlisten der holländischen Handelsgenossenschaft sind neben anderen Pfarrer und Kaufleute ebenso verzeichnet wie Landvermesser, Handwerker, Bauern und Söldner, die dem deutschen Elend nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges entfliehen wollten. Van Riebeecks Nachfolger war der in Dresden-Neustadt geborene Zacharias Wagenaer. Die ersten Forschungsberichte stammen zu großen Teilen von Deutschen, die immer wieder Expeditionen in das damals unbekannte und unbesiedelte Landesinnere unternommen hatten. In den Jahrhunderten folgten immer wieder deutsche Auswanderer, denen die südafrikanische Erde zur Heimat wurde.
Neben den vielen anderen traf 1692 der Naumburger Johann Friedrich Hertel am Kap ein, der Querfurter Christian Ewig 1729 und ein Carl Heinrich Weiß diente 1899 als Hauptmann im deutsch-burischen Freikorps. Besonders nach den Revolutionsjahren von 1848/49 flüchteten Tausende aus dem eng gewordenen Deutschland ans südliche Ende Afrikas.
Bergtheil-Kolonisten und Hermannsburger Missionare siedelten in der britischen Kolonie Natal, Bauern aus der Lüneburger Heide begannen Ende des 19. Jahrhunderts die sandigen Kaapse Vlakte südöstlich von Kapstadt mit harter Arbeit zum Gemüsegarten der "moderstad" zu verwandeln. Henning Hüsing, VOC-Soldat, Knecht und Viehhüter, Bauer und Fleischlieferant, der es zum Gemeinderat von Stellenbosch brachte und den Weinanbau vorantrieb, war einer jener hart arbeitenden "Self-made Man", die das Land urbar machten.
Noch heute ist der deutsche Einfluss nicht nur in duitse wors en senf erhalten. Mercedes, BMW und Volkswagen haben ihre Produktionsstätten noch am Kap; Bäcker und Bierbrauer sorgen bis heute für Brot und deutsches Reinheitsgebot.