SAALE - BRACHWITZ BIS ZICKERITZ

Brachwitz

Die ursprünglich slawische Siedlung die von karg bewachsenen Porphyrfelsen geprägt wird und dessen Burgreste noch heute auf dem Kirschberg zu finden sind, taucht vermutlich erstmals 1297 in den Urkunden auf. Die Kirche wird Ende des 13.Jahrhunderts eingeweiht. 1603 fallen weite Teile des Ortes einem Brand zum Opfer. Im 18. Jahrhundert werden Stein- und Braunkohle abgebaut, die in geringer Tiefe gefunden werden.

Friedrichsschwerz

Die erste Siedlung wird 1288 in einer Schenkungsurkunde als Swersczs erwähnt, jedoch zwischen 1467 und 1573 verlassen. Am 25.Dezember 1769 ordnet Friedrich der Große an, wieder eine Kolonie mit 20 Familien zu gründen, welche heute den Ursprung des Ortes bilden. Die Kirche, die 1883 eingeweiht wird, wird 1970 abgerissen. An ihrer Stelle enthüllen die Honoratioren am 3. Oktober 2004 eine Gedenksäule für Friedrich den Großen.

Am 1. Juli 1950 wird Friedrichsschwerz nach Brachwitz eingemeindet und Löbejün und Wettin werden 2011 mit ihren Gemeinden Brachwitz, Döblitz, Domnitz, Gimritz, Nauendorf, Neutz-Lettewitz, Plötz und Rothenburg zur neuen Stadt Wettin-Löbejün zusammengefasst.

Salzmünde

Salzmünde ist vermutlich eine slawische Gründung. Erstmals wird jedoch "Salzigunmumnda" 979 mit der Hüneburg in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Memleben von Kaiser Otto I. erwähnt. Der Besitz wechselt in den folgenden Jahren mehrfach; 1217 an den Grafen Friedrich II. von Brehna. Die Magdeburger Erzbischöfe übernehmen 1288 Land, Dorf und Leute. 1442 verkauft Erzbischof Günter II. den Besitz an die Grafen von Mansfeld.

Bekannt wird Salzmünde durch die landwirtschaftlich-industrielle Unternehmungen von Johann Gottfried Boltze und seine Revolutionierungen im Zuckerrübenanbau in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die "Salzmünder Tiefkultur" wird in Fachkreisen zu einem Begriff. Alles aus einer Hand: Boltze erschafft ein Netzwerk von Braunkohlen- und Tongruben, Steinbrüchen, Mühlen, Zuckerfabriken und Brennereien, landwirtschaftlichen Versuchs- und Zuchtstationen und 30 Schiffen für den Transport auf der Saale. 1832 errichtet der umtriebige Unternehmer die leistungsfähigste Ziegelei Preußens. 1906 erbt der Agrarunternehmer Carl Wentzel den Besitz, der ihn mit seinen anderen Besitzungen in Teutschenthal zusammenführt.

Mitte des 19. Jh. Entdeckt der Arzt Dr. Wilhelm Hermann Runde bei Schiepzig eine Quelle und lässt ein Kurbad einrichten das am 30.7.1851 eröffnet wird. Da die Quelle bezüglich dem nach Fürsten Rakoczi benannten Brunnen in Bad Kissingen ähnelt, wird das Salzmünder Bad bald Neu-Rakoczi genannt. 2001 wird an der Saale ein Yachthafen mit 35 Liegeplätzen eröffnet.

Mücheln

Das unterhalb der steil ansteigenden Porphyrfelsen gelegene Gut Mücheln schenkt Graf Dietrich I. von Brehna-Wettin 1240 seinem gleichnamigen Sohn. Dietrich II., Mitglied des um 1118 infolge des Ersten Kreuzzugs gegründeten Templerordens, der die Ideale des adligen Rittertums mit denen der Mönche vereinte und direkt dem Papst unterstand, überträgt das Gut vermutlich seinem Orden. Ein Schriftstück von 1270 belegt, daß Mücheln eine Komturei des Ritterordens ist. Aus dieser Zeit, die Architektur legt dies nahe, wird wohl auch die kleine Kapelle stammen.

Der Niedergang der „Armen Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem“, wie der vollständige Name des Ordens lautet, ist ebenso politisch motiviert wie er zur Legendbildung beiträgt. Die Gründe für die Zerschlagung des Ordens, der sich neben anderen der Sicherung der Pilgerwege verschrieben hat, sind vielfältig. Auf Druck des französischen Königs Philipp IV. werden die Mitglieder des Ordens 1307 der Ketzerei und der Sodomie angeklagt und der Orden nach einem langen, aufsehenerregenden Prozess von Papst Clemens V. am 22. März 1312 auf dem Konzil von Vienne offiziell aufgelöst.

Philipp IV. fordert die Zerschlagung der Templer in allen Ländern des Okzidents. Doch das Deutsche Reich, König Albrecht I. und seine Prälaten, haben mit dem Orden keine Probleme. Nur der Magdeburger Erzbischof Burchard III. nimmt die Angelegenheit persönlich. Entgegen dem ausdrücklichen Befehl des Papstes lässt der Gottesmann 1308 den Provinzmeister Friedrich von Alvensleben ebenso wie einige andere Brüder seiner Diözese inhaftieren und ihre Besitzungen beschlagnahmen. Die entkommenen Templer suchen Zuflucht in der Burg von Beyernaumburg in der Diözese Halberstadt. Burkhard, der versucht, die Festung mit Gewalt zu erobern, wird dafür von Albrecht I. von Anhalt, Bischof von Halberstadt, exkommuniziert. Das Provinzialkonzil von Mainz erkennt im Mai 1311 die Unschuld der Templer und, gegen den Befehl des Papstes, auch die Unschuld des gesamten Ordens an. Doch „Ober sticht Unter“ und die Ritter sind nach dem Konzil von Vienne gezwungen, ihre Güter zu verlassen.

In den folgenden Jahrhunderten berichten die Urkunden von ständigen Kauf- und Tauschobjekten. Die Kapelle geht an den Johanniterorden und anschließend an die regulierten Chorherren der heiligen Märtyrer von der Buße mit Hauptsitz in Krakau. Nachdem der letzte Prior Peter Strumendorf um 1490 im Kampf erschlagen wird, verkauft es Erzbischof Ernst von Magdeburg 1502 an das Moritzkloster der Augustiner in Halle. Nach der Auflösung des Klosters im Zuge der Reformation fällt Mücheln 1519/20 an das Neue Stift in Halle und 1534 an Christoph Türk, Kanzler unter Erzbischof Albrecht von Magdeburg und Mainz. Dieser vererbt es an 1547 an einen Heinrich Eberhausen. 1563, Pieter Bruegel der Ältere beendet sein Gemälde „Turmbau zu Babel“, gelangt das Gut an Erzbischof Sigismund, der es drei Jahre später an Johannes Trauterbuhl verkauft. Bis 1945 wird die Anlage immer wieder versteigert, verkauft und vererbt und mitunter als Speicher und Scheune genutzt. Nachdem die Stadt Wettin Eigentümerin wird, beginnen 1946 und 1956 zaghafte Sicherungsmaßnahmen an der Templerkapelle. Nach der Aufnahme der Kapelle in die Denkmalliste des Bezirkes Halle 1984 wird erstmals ein denkmalpflegerisches Konzept erarbeitet. Ab 1989 werden die Renovierungsarbeiten intensiviert und das gotische Juwel kann heute für Ausstellungen und Konzerte genutzt werden.

Wettin

Slawische Siedlungsspuren weisen eine frühe Burganlage auf dem Porphyrfelsen auf, die in der Zeit der karolingischen Besatzung zum Grenzkastell ausgebaut wird. 961 erfolgt die erste urkundlich Erwähnung als "civitas Vitin" und Otto I. erteilt dem Ort das Marktrecht. 1035 lässt Thimo, der Sohn eines Dietrich II., die gesamte Anlage ausbauen und 1050 einen Bergfried auf der Oberburg erbauen. Die Familie legt sich im 11. Jahrhundert den Namen des Ortes zu, begründet mit Thimos Sohn, Graf Konrad, das sächsische Fürsten- und Königshaus, die als Wettiner in den kommenden Jahrhunderten deutsche Geschichte schreiben und mitbestimmen werden.

Stammvater Konrad, der den Fürstenzug der Wettiner am Dresdner Schloss anführt, beginnt als armer Graf an der Saale seinen Aufstieg zum angesehenen Landesfürsten. Nachdem er im Spätwinter seines Lebens in das Kloster auf dem Petersberg eintrat, werden seine Ämter, Pflichten und Besitzungen 1156 unter seinen fünf Söhnen aufgeteilt. Sohn Heinrich erhält die Grafschaft Wettin und lässt die Burganlage umbauen. Mit dem Tod Heinrichs III. stirbt 1217 die Wettiner Linie des Grafenhauses aus und gelangt an die Brehnaer Linie, die sich von nun an Grafen von Brehna – Wettin nennen. 1288 wird die Burg an die Erzbischöfe von Magdeburg verkauft.

Viel Wasser fließt in den kommenden Generationen die Saale hinunter. Die Unterburg wird 1446 an die Familien von Ammendorf und Aus dem Winkel verkauft, 1593 erhält der Administrator Joachim Friedrich von Magdeburg Teile der Oberburg. Der Dreißigjährige Krieg wütet auch hier und hinterlässt Spuren der Verwüstungen an Stadt und Burganlage. 1660, der Teutschen Krieg ist seit 12 Jahren offiziell beendet und noch immer sind nicht alle Spuren beseitigt, zerstören zwei verheerende Brände fast die gesamte Stadt und die altehrwürdige Burganlage wird zunehmend als Scheune und Stall genutzt.

1680 fällt Wettin an Kurbrandenburg. 1701 wird aus dem alten Burgamt und dem Amt Wettin die königliche Domäne gegründet. In jenem Jahrhundert, das vom Absolutismus und von der Aufklärung ebenso geprägt werden wird wie von den Erbfolge- und Koalitionskriegen, Seuchen und der Französischen Revolution, bilden die Wettiner Steinkohlenschätze, Schiffahrt, Fischerei, Korbmacherei und Bierbrauerei die wirtschaftliche Basis der "Bergstadt". Die Stadtmauer fällt wie die Stadttore dem sich ausweitenden Ort zum Opfer. Aus der einstigen Ackerbürger- und Fischerstadt entwickelt sich eine florierende Bergarbeitersiedlung, in der bald fast 7000 Menschen leben.

Drei Jahre bevor in der Schlacht von Jena und Auerstedt das alte Preußen untergeht, erwirbt Prinz Ferdinand von Preußen 1803 die Burg für seinen Sohn Louis, der jedoch als Kommandeur einer preußischen Vorhut am 10. Oktober 1806 im Gefecht bei Saalfeld, vier Tage vor der Schlacht bei Jena und Auerstedt fällt. 1925 kauft der Thüringisch-Sächsische Geschichtsverein die Unterburg auf, beendet die bäuerliche Fremdnutzung und führt sie mit Bibliothek und Museum zu ihrer kulturell-historischen Bedeutung zurück. Weitere Pläne werden durch den Ausbruch des 2. Weltkrieg verhindert. Nach dem Krieg wird in der Burg eine Schulungsstätte der SED eingerichtet, später die Fachschule für landwirtschaftliche Finanzwirtschaft und Schäfer.

Petersberg

Bis ins späte Mittelalter ist die höchste Erhebung des von Slawen besiedelten Landes zwischen Harz und Oder, Erzgebirge und Ostsee nur als Lauterberg bekannt. Die von Archäologen vermutete Höhensiedlung wird während des 8. und 9. Jahrhunderts zu einer slawischen Kultstätte ausgebaut. Im Zuge der Ostexpansion und Missionierung der Lande östlich der Saale, lässt das Erzbistum Magdeburg um 1100 auf dem Lauterberg eine kleine Kapelle errichten, deren Überreste noch heute auf dem Klosterfriedhof zu erkennen sind.

Graf Dedo IV. von Wettin gründet auf dem Lauterberg bei Halle 1124 ein Augustinerchorherrenstift als Hauskloster der Familie. Die Gründung wurde mit zahlreichen Schenkungen versorgt und nach dem frühen Tod Dedos durch dessen Bruder Konrad von Meißen gefördert. Konrad ließ das Stift 1127 direkt dem Papst unterstellen und entzog es so den irdischen Machtkämpfen. 1146 wurde die Stiftskirche geweiht. Bis 1217 wurden zehn Mitglieder der wettinischen Familie aus vier Generationen beigesetzt.

In den nächsten 50 Jahren erlebte die Stiftung durch gutes Management und weitere Schenkungen ihre erste Blütezeit. Doch auch die Änderungen der Reformationen gingen nicht spurlos am Kloster vorbei. Auch wenn noch einige Jahre lang katholische Gottesdienste im nun protestantischen Sachsen gefeiert wurden, wurde das Kloster 1540 endgültig aufgelöst. Nach dem Brand von 1565 erlaubte Kurfürst August von Sachsen lediglich den Neubau einer Kapelle über den Gräbern der alten Wettiner. Das was übrig geblieben war, verkaufte August später an den Kurfürsten von Brandenburg. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden die Gebäude geplündert. Da war die Klosterkirche nur noch eine Ruine. Erst zwischen 1853 und 1857 wurde die Kirche wieder aufgebaut und zu DDR-Zeiten umfassend restauriert. 1999 zogen wieder Brüder der evangelischen Communität Christusbruderschaft auf dem Petersberg ein.

Unweit der Klosteranlage steht einer von 15 erhaltenen Bismarcktürmen in Sachsen-Anhalt. Der Petersberger Bismarckturm wird am 24. September 1902 eingeweiht, im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und nach seiner Sanierung 1999/2000 wieder begehbar gemacht.

1965 wird der 119 Meter hohe Fernmeldeturm Petersberg, zur Übertragung von Funksignalen für den Fernsehfunk der DDR, eingeweiht. Seit der Wende wird der Turm durch die Deutsche Telekom genutzt und von hier mehrere Rundfunkprogramme für den Großraum Halle ausgestrahlt, unter anderem MDR Sachsen-Anhalt, MDR Sputnik und Radio SAW. Das Fernmeldehochhaus aus den 1950er Jahren, das heute im Besitz der Deutschen Telekom AG ist, gehörte in der DDR der SED. Hier befand sich die Bezirksrichtfunkzentrale Halle der Partei sowie Richtfunk- und Vermittlungstechnik der NVA. Die Petersberg-(Fahrrad)Rallye, die über Jahrzehnte ein subversiver Ausdruck gegen den staatlichen Einheits-Druck darstellte, wurde vom Hallenser Künstler Wasja Götze ins Leben gerufen.

Kloschwitz

Die ehemalige Paßstelle und Fischereisiedlung wird 1209 erstmals als Clozmichz urkundlich erwähnt. In frühen Jahren gehören Kloschwitz und seine heutigen Ortsteile Rumpin und Trebitz zur Grafschaft Mansfeld. Bei der Teilung der Grafschaft 1738/80 fallen die drei Orte an das preußische Herzogtum Magdeburg, werden mit dem Frieden von Tilsit 1807 dem Königreich Westphalen angegliedert und nach dem Wiener Kongress 1815 dem Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen und dem Mansfelder Seekreis angegliedert.

Durch das von Pfarrer Carl Friedrich Grundmann gegründete Knaben-Institut erlangt der Fährort in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine gewisse überregionale Bedeutung. Mit dem Kaliwerk Johannashall, der 1922 wieder stillgelegt wird, entsteht 1895 die gleichnamige Siedlung südlich von Trebitz.

Dobis

1371 kommt das ursprünglich slawische Dorf erstmals als Dobitz oder Dobutz als Besitz eines Gervicus von Hacke in den Urkunden vor. Später werden Ort und Einwohner verwaltungstechnischer Besitz des Magdeburger Domkapitels und fallen mit der Angliederung des Erzstifts an Preußen ab 1680 zum brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg. Im 17.Jahrhundert gehört der Saaleort, der über eine Fähre verfügt, der Familie Brunner aus Mücheln.

Zwischen 15. und 19. Jahrhundert wird in der Umgebung Steinkohle gefördert. Zahlreiche Halden zeugen heute von der wahrscheinlich noch früher eingesetzten Förderung von Kupferschiefer.

Friedeburg

Vermutlich steht beim heutigen Friedeburg im 7.Jahrhundert eine alte Wallburg, die nach der Zerschlagung des Thüringerreiches  zur Grenzsicherung an der Saalelinie ausgebaut und im 10. Jahrhundert unter König Heinrich zum Burgwartbezirk erhoben wird. Der Reichsbesitz wird dem Bistum Halberstadt übertragen. Erstmals taucht der Ort als "Vredeberch" um 1183 in den Urkunden auf. Ulrich von Polleben, Urenkel von Hoyer von Mansfeld, ist schon vor 1189 als Besitzer von Friedeburg eingetragen. Auch wenn seine Urenkel 1264 die Mansfelder Besitzungen inklusive Friedeburg an die Mansfelder Hauptlinie verkaufen, bleibt die Lehnshoheit vermutlich beim Bistum Halberstadt. 1316 fällt die Lehnshoheit an das Erzstift Magdeburg, die den Besitz später an Volrat und Gebhard von Mansfeld verkauft. 1550 wird der Ort einem Peter Ernst zugesprochen, der sich nun Mansfeld-Friedeburg nennt, aber als Statthalter von Luxemburg wohl kaum eine enge Beziehung zu Friedeburg aufbaut. Nach seinem Tode kommt sein Neffe Graf Joachim Friedrich von Mansfeld-Bornstedt in den Besitz, der hier ab und an residiert. Nach dessen Tode wird das Schloss nicht mehr bewohnt und verkommt.

Das Schloß verfällt zusehends, nachdem es im September 1630 durch Truppen des erzbischöflichen Administrators Christian Wilhelm geplündert wird. Erst später wird es durch die verschiedenen Amtspächter reanimiert und teilweise wieder aufgebaut. Zu den Pächtern gehören in den 1730er Jahren auch Vater und Onkel von Friedrich Gottlieb Klopstock, der seine Kindheit auf dem Gut verbringt.

1809 wird, basierend auf einem vorhanden Stollenstück von 1743, mit dem Bau des Schlüsselstollens zur Entwässerung der gesamten Bergbauregion des Mansfelder Landes bei Friedeburg begonnen. In Friedeburg, mit 72 Meter über dem Meeresspiegel der tiefste Punkt der Mansfelder Mulde, wurde das Mundloch angelegt. Obwohl der Bergbau schon längst zur Geschichte gehört, tritt noch heute das Wasser als reißender Bach zutage. Der Schlüsselstollen ist mit einer Länge von etwas über 32 Kilometern einer der bedeutendsten bergmännisch hergestellten Stollen in Europa. Zur Kontrolle konnte er mit Booten befahren werden.         

Die Kornflaschen Friedeburgerhütte, etwa 4 Kilometer westlich von Friedeburg, werden aufgrund der Plünderungen und Kornkrawalle nach der Missernte von 1847 ein Jahr später auf Initiative der Gewerkschaft Kupferkammerhütte als unterirdische Getreide-Vorratsmagazine für die wenigen in der dortigen Kupferhütte beschäftigten Familien angelegt. Bereits 1455 kam es hier zum Abbau von Kupfer, der aber erst nach 1740 seine Blütezeit erreichte. Im 1. Weltkrieg werden die eigentümlichen Getreidekammern zerstört und die Reste 1995 saniert.

Zickeritz

Zickeritz und seine heutigen Ortsteile Brucke und Zellewitz gehörten in frühen Zeiten zur Grafschaft Mansfeld. Doch der deutschen Flickenlandschaft geschuldet, gehörte ein Teil des Ortes auch zum Amt Gerbstedt. Die Untergerichtsbarkeit des Ritterguts in Zellewitz lag bei den Herren von Plathen zu Friedeburg. 1738/80 kamen die Siedlungen bei der Teilung der Grafschaft Mansfeld zum Herzogtum Magdeburg.