HÖHNSTEDT

Der heute zum Saalekreis gehörende Ort nordöstlich des Süßen Sees wird erstmals 1121 urkundlich erwähnt. Bronzefunde beweisen die frühe Besiedlung auf der "Hohen Stätte".

Weinbautradition und Aprikosenhaine

Nach dem Fund einer Urkunde im Magdeburger Zentralarchiv konnte Weinbau um die Mansfelder Seen bereits für das Jahr 973 nachgewiesen werden. Kaiser Otto II. bestätigt darin einen bereits im Vorjahr vollzogenen Gütertausch seines Vaters Otto I. zwischen dem Kloster Fulda und dem Erzbischof Adalbert von Magdeburg. Im Lauf der Jahrhunderte entstand eine Vielzahl an Weinbauhütten, die noch heute das Bild der Weinberge prägen. Auch wenn Höhnstedt als nördlichster Weinbauort Deitschlands Teil des Saale-Unstrut-Weinbaugebietes ist, wachsen die Rebstöcke an den Mansfelder Seen im Gegensatz zu den Weinbaulagen an Saale und Unstrut auf flachgründigen Buntsandstein- und Schieferböden. Rings um den tausendjährigen Ort erstrecken sich heute zudem weitläufige Obstplantagen. Neben Äpfeln, Birnen und Kirschen zählen die Aprikosenplantagen zu dem wohl größten geschlossenen Anbaugebiet Deutschlands. Zum 1030-jährigen Weinbaujubiläum, basierend auf die Urkunde Kaiser Otto II. aus dem Jahr 973, wurde die 21,2 Kilometer lange Weinstrasse Mansfelder Seen zwischen Zappendorf und Unterrissdorf eingeweiht. Etwa 60 Hektar Reben werden heute von knapp 100 Hobbywinzer, zwei Weingütern und einer Genossenschaft bewirtschaftet.

1320 fällt der Ort an die Grafen von Mansfeld bis zu seinem Verkauf 1880 an den Rittmeister Wendenburg durch Graf Julius von Ingenheim. Der Teutschen Dreißigjährig Krieg zieht fast unbemerkt an dem Weindorf vorbei. Auf der Poststation im Ortskern übernachtet der Schwedenkönig während der Napoleonischen Kriege. 1832 wird die im neugotischen Stil erbaute evangelische Kirche St.Lucia und Ottilie an Stelle der Kirche St.Maria eingeweiht.