FOTOAUSSTELLUNG "WELCOME TO SARAJEVO"
ALTES RATHAUS MAGDEBURG: FEBRUAR - MÄRZ 2006
STADTBIBLIOTHEK "WALTER BAUER", MERSEBURG: APRIL - JUNI 2006

Zehn Jahre nach Dayton sollte eine Reportagereise nach Sarajevo Klarheit über die aktuelle Situation in Bosnien-Herzegowina bringen. Die deutsche Botschaft, Bürgermeister, EUFOR-Truppen und Hilfsorganisationen wurden zur aktuellen Lage im Land befragt. Besonders wichtig und intensiv waren die Gespräche mit Jugendlichen aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Serbien-Montenegro und Mazedonien.

Das Bild des Balkans ist heute von einem Krieg geprägt, der am Ende des 20.Jahrhunderts das zerfallende Jugoslawien zerrüttete. Während Deutschland nach dem friedlichen Fall der Mauer mit den Folgeerscheinungen seiner Wiedervereinigung zu kämpfen hatte, fand nur wenige hundert Kilometer ein Krieg statt, dessen Ausmaße und Gräuel erst Jahre nach seinem Ende bekannt wurden. Mitten in Europa, 50 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde von „ethnischen Säuberungen“ und Bruderkrieg gesprochen.

Erst nach über drei Jahren Krieg kam es im Oktober 1995 zum Waffenstillstand und zur Unterzeichnung des Friedensabkommens von Dayton. Ein brüchiger Frieden, dessen Einhaltung durch internationale Beobachter und europäisches Militär gesichert wird.

Besonders hart wurde Sarajevo vom Krieg betroffen. Die Stadt wurde von bosnischen Serben eingeschlossen und erlebte die längste Blockade in der neueren Geschichte. Die Bevölkerung wurde mürbe gemacht; Wasser, Strom und Versorgung nahezu komplett gedrosselt. Die Belagerung dauerte 1.395 Tage und Nächte. Erst mit dem Friedensabkommen von Dayton wurde der Belagerungsring aufgehoben.

Begegnet man heute Sarajevo, so trifft man auf eine vielschichtige und lebendige Stadt. Doch haben sich die Jahre der Belagerung tief in das Antlitz der Stadt und die Erinnerung der Menschen gegraben. Zehn Jahre nach Kriegsende gehen daher auch die Ansichten und Einstellungen getrennte Wege.

Die Fotoausstellung "Welcome To Sarajevo", die bis vor kurzem im Rathaus der Stadt Magdeburg, der langjährigen Partnerstadt Sarajevos hingen, vermitteln einen aktuellen Eindruck vom Balkan. Neben Stadtansichten Sarajevos zeigen die Fotos die ehemals umkämpfte Stadt Mostar sowie die deutschen EUFOR-Truppen auf dem Balkan.

Altes Rathaus, Magdeburg

Erste Erwähnungen des Rathaus stammen aus dem Jahr 1244. Das Ratsgebäude spiegelte die steigende Macht der Bürgerschaft gegenüber dem Erzbistum wider. Während der Zerstörung Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg brannte das Gebäude mit seinem Archiv nieder. Durch die Luftangriffe 1944 und 1945 wurde das Gebäude stark beschädigt.

Stadtbibliothek "Walter Bauer", Merseburg

Erste literarische Arbeiten des Merseburger Schriftstellers, dessen Namen die Stadtbibliothek heute trägt, erschienen Ende der 1920er Jahre, die ihn als kritischen Humanisten auswiesen. 1952 wanderte Bauer aus Enttäuschung über die gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands nach Kanada aus. 1994, zum 90jährigen Geburtstag, erhielt die Stadtbibliothek den Ehrennamen "Walter Bauer". Im selben Jahr wurde erstmals der "Walter-Bauer-Preis" verliehen.

Sarajevo - Bosnisches Grab
Sarajevo - Deutsche Soldaten auf dem Bascarsija
Sarajevo - Alifakovac Friedhof
Mostar - Brücke über die Neretva
Junge Frauen vom Balkan
Mostar - Verlorener Friede
Welcome To Sarajevo

Ansichten vom Balkan (Link)

Sarajevo - Zeitungsverkäufer
Sarajevo - EUFOR Truppen
Mostar - "Vorsicht Minen"