ISLAND
VULKANE, PACKEIS, SCHAFHERDEN - BRIEFE AUS ISLAND
Ein Isländer legt Europa lahm

Nach dem Ausbruch des Gletschervulkans Eyjafjallajökull am 21.März 2010 herrschte zuerst in Island Ausnahmezustand, bis die Aschewolke über Wochen Europas Flugverkehr lahmlegte. Zahllose Flugreisende - Touristen und Handelsreisende, Globetrotter und Politiker, hingen auf den europäischen und amerikanischen Flughäfen fest, mussten ihre Reisen verschieben oder auf die altbewährten Transportmittel zu Land und Wasser zurückgreifen. Wie intensiv sich das Transportwesen in den letzten 20 Jahren auf den Flugbetrieb ausgedehnt hatte, wurde in diesen Wochen deutlich. Eyjafjallajökull sorgte mit seinen Rauchzeichen bis in den Mai für - weltweite - Unruhe.

Presselandschaft

Morgunbladid war über Jahre die auflagenstärkste Zeitung des Landes. Nach der Wirtschaftskrise 2008 und nach einem Führungswechsel sanken die Zahlen. Im Bild die erste Ausgabe vom 2.November 1913.

Nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull stand Island im Frühjahr 2010 plötzlich wieder im Mittelpunkt der Medien. Nachdem Islands im April 2009 kurz vor einem Staatsbankrott stand, konnte sich die Wirtschaft mit starken Kopfschmerzen konsolidieren.

Im April 2010 flog die Leipziger Grafikerin Jannine Koch für einige Wochen nach Island, um die isländische Sprache aufzufrischen, auf einer Farm bei der Schafzucht zu helfen und im Schatten von Eyjafjallajökull und den herzhaft-rauhen Gepflogenheiten der Isländer in den Sommer zu segeln. In Auszügen folgen die Briefe aus Island.

Text und Bilder: Jannine Koch

13.04.10: Hallo ihr alle, nur eine kurze Mail von hier. Ich bin gestern gut angekommen, hab lange gepennt und war heute erstmal - wie es sich gehoert - im hot pot. Island ist wie immer wunderschoen. Morgen fahre ich wahrscheinlich hoch in den Norden, auf die Farm, auf der ich arbeiten werde. Von dort mehr. Lg, jannine. 

15.04.10: Hallo ihr Lieben, seit gestern bin ich also in Korná bei Varmahlíd in Nordisland und wenn ihr wisst, was ein Kaff ist, dann potenziert ihr das nochmal um ein Vielfaches ... Dann habt ihr eine Vorstellung davon, was es hier alles gibt, bzw. was es nicht gibt. Die Farm besteht aus dem Wohnhaus, einem grossen Schafstall, einer Raeucherhuette, wo Fleisch geraeuchert wird und einem Pferdestall. Um mich herum sind Berge, aber null Zivilisation. Der naechste groessere Ort ist 22km entfernt und dort gibt es auch nicht besonders viel... Kein Kino, kein Pub, keine Tankstelle - niente! Aber hier zu Hause gibt es immerhin einen super MAC mit Riesenbildschirm und schon Menschen, die nicht von der Zivilisation abgeschnitten sind (weder geografisch noch mental). Ich wohne zusammen mit Bjoerk und Hoegni (das Ehepaar) und der Mutter von Bjoerk (Lilla). Ansonsten gibt es 400 Schafe, 6 Pferde und einen Hund. Heute Nacht sind die ersten 2 Laemmer geboren worden und jetzt wird es langsam spannend und anstrengend. Aber ich habe genug Zeit zum Lesen, Emailen etc. So stressig ist es nun wirklich nicht (noch nicht). Wenn ihr die Nachrichten verfolgt habt, wisst ihr, dass der Vulkan in Island jedoch halb Europa in Schach haelt und jede Menge Fluege gestrichen worden sind. Mal sehen, ob ich im Juni auch nach Hause fliegen kann. Also, mir geht es gut und ich bin wohlauf. Liebe Gruesse an euch alle, eure jannine. 

22.04.10: Hallo ihr Lieben, nun ist es inzwischen schon wieder fast eine Woche her, seit ich das letzte Mal von mir hab hoeren lassen. Mir geht´s gut, ich hab noch immer keinen Kaffkoller und geniesse die Ruhe, Weite und Einsamkeit. Heute war ich das 1. Mal reiten, echt cool! Und vor ein paar Tagen waren wir im hauseigenen "Hot pot", ein kleiner swimming pool, 40 Grad warm. Der steht zwar momentan noch in der Garage zwischen all den Autos, aber es gibt schon einen Kuehlschrank und einen Fernseher. Wir haben uns die Schwimmsachen drinnen angezogen und sind mit Bademantel und mit Stiefeln kurz durch den Schnee ueber den Hof in die Garage gerannt, ein echter Gaudi! Und dann ins warme Wasser, mit Whirlpoolfunktion, na das ist mal Luxus! Wettermaessig ist es echt noch Winter, Minusgrade und 5cm Neuschnee gestern. Morgen soll der 1. Sommertag in Island sein, das ist sogar ein Feiertag hier. Na, dat soll ja man nen Witz sein, ne? Nee, aber sonst amuesier ich mich ganz gut, staendig kommen irgendwelche umliegenden Bauern zu Besuch oder wir fahren hin, der Vulkanausbruch wird diskutiert und neueste Laemmer erfragt. Ist eben echt wie auf dem Dorf. Ich denke viel nach und habe Zeit zum Lesen. Am Wochenende gehen die Lammgeburten so richtig los, da gibt´s dann auch laengere Nachtwachen. Die Arbeit ist nicht schwer und ich habe genug Zeit fuer mich. Letzten Samstag war ich in der nahegelegenen Schwimmhalle, ansonsten passiert hier echt nix Spektakulaeres. Aber ich finde es trotzdem schoen, einmal wieder laenger hier zu sein. Dass ich mich nicht langweile ist eigentlich ein Wunder. Aber es hilft ungemein, dass ich die Sprache fliessend spreche, viel verstehe und eben das Land und die Leute schon ein wenig kenne, sonst faende ich letztere vielleicht ganz schoen rauh und manchmal etwas ungehobelt. Aber so sind die Islaender eben! Vom Vulkan kriegt man viel mit, einige Doerfer sind schon evakuiert, einige Bauern haben ihr ganzes Vieh schlachten muessen, weil die Lavaasche ihr ganzes Land verwuestet hat. Leider kann man bei Vulkanen keine Vorhersagen treffen, sodass es nicht sicher ist, wann und wie lange der Vulkan noch aktiv ist und vor allem in welchem Ausmass. Aber ich bin in Sicherheit und es geht mir gut. Lg, eure jannine. 

03.05.10: Liebe Familie, liebe Freunde, nun ist schon der 3. Mai und die Zeit vergeht. Inzwischen habe ich leider auch schon feststellen muessen, dass Schafe nicht eben die intelligentesten Tiere auf der Welt sind. Nun mal mein Tagesablauf:  7.30 Uhr aufstehen und die Schafe fuettern / 8.30 Uhr Fruehstueck danach wieder in den Stall, Schafe traenken, nach neuen Laemmern gucken etc. / 12 Uhr ist Mittag, danach eine Pause bis ca. halb 2 und dann nochmal kurz den Stall saubermachen, wieder zu trinken geben, Laemmer etc. / 17 Uhr Schafe wieder fuettern, den Stall saubermachen, Stroh in die dreckigen Boxen machen gegen 18.30 Abendbrot und dann nochmal kurz in den Stall. Danach habe ich meistens Feierabend, es sei denn, es gibt viele Geburten und es wird viel Hilfe gebraucht. In der Nacht schaut die Mutter der Familie (Lilla, 72!) nach den Schafen und ruft Bjoerk (ihre Tochter, 39), wenn etwas passiert. Bjoerk ist naemlich sowas wie eine Hebamme fuer Schafe. Durch die ganzen Geburten jeden Tag habe ich echt Respekt vor neuem Leben bekommen. Das ist echt was Schoenes. Das ist ungefaehr, was ich mache. Dazwischen gibt es aber auch Zeit fuer andere Dinge, zum Beispiel Traktor fahren! Yippie! Das wollte ich schon immer. War echt lustig. Vor mir die Einoede, im Radio die neuesten Hits und der tuckelnde Trecker. Ganz viel Spass macht es natuerlich auch, die Laemmer mit der Flasche zu fuettern. Suuuuuuueeeeeeeess! Denn manche Schafe haben nicht genug Milch oder zuviele Laemmer usw. Die Landschaft ist nach wie vor schoen und ich habe auch noch keinen "Einsamkeitskoller". Das Essen ist ebenfalls fantastisch. Ansonsten falle ich abends gegen halb/ um 11 totmuede ins Bett, lese vielleicht noch, aber schlafe meist sofort und vor allem gut! Koerperliche Arbeit ist echt manchmal heilsam. Wenn man immer nur soviel mit dem Kopf arbeitet, ist es mal eine echte Erholung, diese Art der Arbeit. Auch, sich einmal einem voellig vorgegebenem Rhythmus unterzuordnen...Aber romantisch ist das Landleben nicht, ist ziemlich viel Arbeit. Geschenkt haben fuer immer moechte ich das nicht! Ganz liebe Gruesse von eurer jannine. 

16.05.10: So ihr Lieben, inzwischen ist Halbzeit meines Aufenthaltes hier auf Island und es wird mal wieder Zeit fuer eine laengere Mail an euch. Inzwischen bin ich ein wenig ausgepowert, denn von 350 Schafen haben inzwischen mehr als 300 Laemmer bekommen und das war dann doch schon ganz schön stressig. Jetzt turnen viele freche und hungrige Laemmer herum, von den eins sogar nach mir benannt wurde! Am frechsten und gierigsten sind natuerlich die Flaschenkinder, die haben inzwischen schon kleine Lammzaehne und wenn sie deinen Finger mit der Flasche verwechseln, ist das nicht so lustig. Ansonsten mache ich so die ueblichen Sachen, Schafe fuettern und traenken, Stroh in die Boxen machen, ausmisten, Nachgeburten wegraeumen, die Flaschenkinder fuettern und neulich habe ich sogar selbst ein Lamm zur Welt gebracht! Zuerst sieht man 2 Hufe, dann kommt der Kopf und dann zieht man das Lamm einfach aus der Mama raus. Ist ganz warm und schleimig, aber war schon ein echtes Erlebnis. Und dann faengt es an zu maehen und innerhalb von 5 Minuten versucht es aufzustehen und wenn alles gut geht, klappt das auch. Aber nicht immer ist dem so. Einmal mussten wir sogar ein Schaf erschiessen, haben dann einen Kaiserschnitt gemacht, um wenigstens das Lamm zu retten. Das war schon ganz schoen krass, das Schaf wurde einfach erschossen und danach mit dem Messer draussen im Freien aufgeschlitzt. Ich hab mir das aber eigentlich ekliger vorgestellt als es dann tatsaechlich war. Mit meiner "Familie" ist es schoen und so, als waere ich immer hiergewesen. Sie sind aber andererseits auch typisch islaendisch und sehr sporadisch in liebevoller Zuwendung. Soll heissen, morgens gibt´s ein knappes Hallo, wenn die Nachrichten kommen, wird einfach vom Tisch aufgestanden, auch wenn andere noch essen etc. Mit Etepetete is hier nich. Aber sie haben Humor und da ich einiges verstehe, kann ich oft auch mitlachen. Was ich sehr angenehm finde ist, dass sie einen "in Ruhe lassen". Das heisst, es wird nicht staendig gefragt: "Ist das auch wirklich okay?" sondern sie machen einfach. Irgendwie ist das angenehm. Am Anfang fande ich es etwas komisch, dass sie nie nachgefragt haben, aber inzwischen finde ich das recht angenehm, auch wenn ich das auf Dauer nicht wollen wuerde. Die Natur ist immer noch schoen, das Wetter jedoch bisher nicht wirklich sommerlich. Ich beginne, mich auf den Sommer in Deutschland zu freuen und lechze nach Gürn! Das und vor allem Baeume vermisse ich sehr. Was ich noch schoen finde ist, dass ich hier endlich wieder ein Gefuehl bekomme fuer die Dinge, die mir wirklich wichtig sind. Das ist wahrscheinlich immer so bei solchen Reisen oder laengeren Aufenthalten. Es ist wunderbar, einmal dem Trott entflohen zu sein. In den laengeren Pausen und Abenden kann man seinen eigenen Gedanken eben auch nicht so leicht entfliehen und das ist gut so! Ich merke, wieviel Dinge ich manchmal so mache, obwohl ich sie gar nicht will und es tut gut, mal die "Festplatte" davon zu reinigen. In diesem Sinne, alles Liebe an euch alle! eure jannine. 

27.05.10: Hallo liebe Familie und Freunde, nun sind es noch gute 2 Wochen, bis ich wieder nach Deutschland zurueckkehre und inzwischen muss ich sagen, dass ich mich wirklich freue! Jetzt ist hier naemlich nicht mehr wirklich viel zu tun und eine Woche weniger auf der Farm waere jetzt nicht schlecht. Inzwischen sind fast alle Laemmer auf der Welt und die meisten auch schon draussen auf der Weide. Das heisst, Fuettern geht schneller und den Rest des Tages mache ich eher kleine, wenig anstrengende Arbeiten. Gestern war ich mit den 2 Frauen hier in einem Nachbarort (Sauðarkrókur), einer "Stadt" (wir wuerden es nicht so bezeichnen...) direkt am Meer. Es war schoen, mal rauszukommen und vor allem auf der Fahrt ganz viel der wundervollen Natur zu sehen, die mir nach all der Zeit hier noch immer total gut tut und die mich auch jeden Tag noch beruehrt, warum auch immer. Inzwischen habe ich auch schon die meisten Helferinnen auf den umliegenden Farmen kennengelernt (ja, es sind nur Frauen!). Davon sind 2 aus Leipzig, 1 aus Suedtirol, eine aus Italien, eine aus Hamburg und die letzte aus Norwegen. Heute Nachmittag werde ich die 2 Leipzigerinnen besuchen, da sie diese Woche Samstag zurueckfliegen. Es ist echt interessant, was Leute dazu bewegt, auf einer Farm in Island zu arbeiten und es ist auch interessant, was die sonst so in ihrem "normalen" Leben machen. Von Ur-und Fruehgeschichte ueber Tieraerztin und Kuenstlerin ist alles dabei! Ansonsten lese ich und eigne mir mehr und mehr Islaendisch an. Ich kann wieder richtig fliessend sprechen und beim Lesen der Zeitung fast alles verstehen. Was mir nach wie vor Probleme bereitet, ist das Verstehen der Nachrichten oder auch, wenn die Islaender sehr schnell reden. An der Mentalitaet gefaellt mir vor allem die "Echtheit" der Leute. Vielleicht ist das aber auch nur bei den islaendischen Bauern so. Jedenfalls gibt es einen totalen Unterschied zwischen Land und Reykjavik! Natuerlich moegen sich nicht alle untereinander und jeder laestert auch ueber den Anderen, aber letztendlich sind sie alle ein Dorf und doch voneinander abhaengig. Was ich bei den Islaendern immer noch total unhoeflich finde ist, dass sie nicht warten, bis alle aufgegessen haben bzw. einfach vom Tisch aufstehen. Und es fangen auch nicht zwangsweise alle gemeinsam an. Das finde ich schade. Essenstechnisch bin ich inzwischen echt verwoehnt. Es gibt von Lamm ueber Pferd, Fisch und Fast Food alles. Dank des Mannes der Familie, der im letzten Oktober eine Diaet angefangen hat und seitdem 30kg verloren hat, gibt es auf meiner Farm viel frisches Obst und Gemuese. Das ist auf Island durchaus nicht selbstverstaendlich und ich bin darueber sehr, sehr froh! Aber trotzdem merkt man auf Island, dass auch hier "biofood" immer wichtiger wird. Und dabei decken die Islaender ihren Bedarf an Gurken und Tomaten vollstaendig selbst. Die Sachen wachsen aber nicht draussen, sondern in Foliezelten, die mit Islands Erdwaerme beheizt werden. Aber es gibt auch jede Menge … Kuchen mit jeder erdenklichen Fettmenge und ich muss mich jetzt schon oefters zurueckhalten. Der Vulkan ist nun endlich vorbei (zumindest kurzfristig, man kann nicht vorhersagen, wann und ob er nochmal ausbricht) und hat im Land und vor allem im Tourismus grosse Schaeden hinterlassen. Viele Farmen sind verwuestet und unter Asche, dass heißt der Sommer faellt dort flach. Politisch gesehen ist Island in einer echten Krise. Arbeitslosigkeit ist Thema Nummer 1. Von 320.000 Islaendern sind immerhin 18.000 arbeitslos. Mit dieser Arbeitslosigkeit sind Islaender erstmalig seit langem konfrontiert und stehen aehnlich ratlos da wie wir in Deutschland. Im Gegensatz zu uns, gibt es aber eher ein positives Denken à la: Wir sind Islaender und schaffen das gemeinsam. Aber ein Vertrauen in die Politik haben die Leute auch nicht. Ich drueck euch ganz lieb, eure jannine. 

04.06.10: Liebste Freunde! heute ist nun mein letzter Tag hier auf der Farm und zum Abschied gibt´s hier feinstes "Sommerwetter": 18 Grad und eitel Sonnenschein. Frische Luft und Stille. Das klingt nach Urlaub und das ist es auch: Offiziell ab morgen. Die letzten Tage hier habe ich mit diversen Dingen verbracht, z.B. Auflesen von Steinen (grjót) vom Feld (richtig spannend...) oder mit dem Fuettern der letzten Laemmer (3), welche ohne Mama sind. Ausserdem habe ich was ganz Interessantes gemacht, etwas, das in Island seit mehreren hundert Jahren Tradition hat. Also, vor ca. 2 Wochen haben wir den Stall ausgemistet. Dabei haben wir den Mist in kleinen Quadraten gestochen. Diese "Mistquadrate" haben jetzt ca. 1 Woche draussen getrocknet. Sie sind von recht grossem Durchmesser und haben mehrere Schichten. Nun war meine Aufgabe, diese mehreren Schichten zu trennen und zum Trocknen hinzulegen (draussen). Diese haben getrocknet, je nach Wetterlage 2-5 Tage. Danach wurden sie schraeg aneinanderlehnend (wie ein Dach) zum Trocknen aufgestellt und trockneten weiter. Und dann haben wir mit diesen getrockneten Mistquadraten ein igloaehnlichen Haufen gebaut. Diese getrockneten Mistquadrate werden im Herbst als Brennstoff benutzt! (wie frueher, denn seit die Wikinger Island abgeholzt haben, gibt´s hier kaum noch Baeume). Aber wofuer werden sie nun als Brennstoff benutzt? Nun, auf meinem Hof stehen zwei alte Rauchhaeuser, in denen im Herbst Fleisch hineingehaengt wird, welches dann geraeuchert wird (mit Hilfe der Mistquadrate) und somit lange haltbar ist. Dieses sogenannte Hangikjöt (was nix anderes als Haengefleisch heisst) wird hier traditionell zu Weihnachten gegessen und liegt ziemlich schwer im Magen. Es ist zwar ganz lecker, aber man muss es echt moegen. Aber etwas so Altes zu machen, hat mich schon etwas mit Ehrfurcht erfuellt ... Ansonsten gab´s hier nix Spektakulaeres und ich habe viel gelesen. Ein Buch von Jaume Cabré, dem bedeutendsten zeitgenoessischen katalanischen Autor (wenn man den Kritikern glauben kann). Es heisst "Die Stimmen des Flusses", was erstmal kitschig klingt, aber TOTAL fesselt! Morgen geht´s in den wohlverdienten Urlaub mit Jeep, bei hoffentlich gutem Wetter. Und dann komme ich … zurueck zu euch allen und freue mich schon riesig, … also keine Angst: Ich werde keine Baeuerin. In diesem Sinne, bis ganz bald, eure jannine.

Aprilwetter

Aufgrund seiner nördlichen Lage hält der Winter Island lang Zeit im Griff. Trotz der relativ kühlen Sommertemperaturen hält der Golfstrom das Klima, besonders im Südwesten, moderat und lässt die durchschnittliche Temperatur im Januar auf minus 1°C sinken.

Mistquadrate

Da große Teile Islands von Lavawüsten und Gletschern bedeckt sind, die weder bewohnbar sind noch landwirtschaftlich genutzt werden können, ziehen sich die Siedlungen besonders entlang der Küste.

Landwirtschaft

Besonders Schaf- und Pferdezucht sind - historisch geprägte -Standbeine der Isländer. Isländisches Lammfleisch gilt als besonders zart und wohlschmeckend.

Abendstimmung im Juni

Der Tourismus bildet heute den zweitgrößten Wirtschaftszweig der Insel. Es ist besonders der Sommertourismus mit seinen Briten, Nordamerikanern und Deutschen, der dem Land steig wachsenden Zustrom gewährt. Nach dem Ausbruch des Vulkans im Frühjahr 2010 brachen jedoch auch die Touristenströme ein.

Ausbruch der Natur

Der isländische Vulkan Eyjafjallajökull hielt nach seinem Ausbruch im Frühjahr die Welt in Bann. Foto: AP/ Spiegel

Die Wikinger

Seit der Besiedlung Islands im 9.Jahrhundert durch die Wikinger, sind diese prägend für die Geschichte der Insel geworden. Neben den skandinavischen Kernlanden prägte die moderne Vorstellung nichts so sehr das Bild der rauen Insel wie das der rauen Wikinger. (Die Wikinger, italienisches Filmplakat von 1958)

Die Edda

Das bekannteste Werk skandinavischer Götter- und Heldensagen stammt aus dem 13.Jahrhundert.