REPORTAGEN
WER? WAS? WANN? WO? WARUM? WIE?
Tipps für die Reportage

Vor jeder Reportage sollte sich jeder Journalist und selbstgefällige Autor einigen kritischen Fragen stellen. Was ist von Bedeutung für das, was dem Leser vermittelt werden soll? Was würde eher stören oder das Leser-Verständnis behindern? Hilfreich ist es, die gesammelten Informationen noch einmal nach den 6-W-Fragen zu sortieren: Wer? Was? Wann? Wo? Warum? Wie?

Um Lesespannung zu erzeugen, ist es nicht wichtig die Fragen nacheinander, sondern über den Text verteilt, einzubinden. Abgesehen von einer ansprechenden und Interesse erregenden Überschrift ist der erste Satz entscheidend. Er soll auf den spannenden Inhalt des restlichen Textes hinweisen ohne dabei den „Knalleffekt“ schon vorweg zu nehmen. Hier lohnt es sich, mehrere Möglichkeiten auszuprobieren und sich Zeit zum Überlegen zu nehmen.

Daher also:

-  Mit dem Anfang beginnen – wenn die Reportage chronologisch sein soll

-  Verblüffend und unerwartet – empfiehlt es sich, wenn der Zeitaspekt nicht wesentlich ist und nur ein zufälliger Ablauf wiedergegeben wird

- Bewegung – ohne die geht es nicht; wenn es nicht die Zeit ist, dann eine Frage, deren Antwort schon immer mal jemand wissen wollte

Ist der erste Satz auf dem Papier oder im Computer, lässt sich auch der Rest der Reportage schreiben. „Mut zur Lücke!“ Dann heißt es, Hintergrundinformationen nicht vergessen und nach Möglichkeit auch einen Wechsel der Perspektive einzubauen. Auch die Betrachtungsebene kann verändert werden: von außen auf ein Problem schauen und vom Problem nach außen. Nicht alle Informationen, die gesammelt wurden, müssen aber letztlich im Text enthalten sein. „Weniger ist manchmal doch mehr!“ Sie können auch nur dazu dienen, vor dem Schreiben noch einmal bestimmte Vorgänge ins Gedächtnis zu rufen.

Bevor die Reportage endgültig fertig ist, lohnt es sich, diese noch mehrmals zu lesen und auch zu verändern. Man erinnere sich an das „Vier-Augen-Prinzip“. Davon sollte sich beim und vom Schreiben jedoch niemand abschrecken lassen.