FILMPARK BABELSBERG
VISITE ZWISCHEN MARLENE-DIETRICH-HALLE, WESTERNSTRASSE UND SANDMANNHAUS

Filmpark Babelsberg. Das „Making Of“. In der Welt des Films ist nichts wie es scheint. Im Filmpark des Potsdamer Stadtteils Babelsberg kann man hinter die Kulissen schauen und entdecken, mit welchen Tricks und wie viel Liebe zum Detail beim Film gearbeitet wird, um den Zuschauer hinters Licht oder in die großen Illusionen zu (ent)führen.

Potsdam-Babelsberg, UFA, DEFA und die internationalen Produktionen seit der Wende. Die Faszination Film ist heute in den Babelsberger Studios lebendiger denn je, zum Anfassen und Erleben. Das vor fast einhundert Jahren - 1911 - gegründete Filmstudio Babelsberg ist das älteste Großfilmstudio der Welt und das größte Filmstudio in Deutschland. Es sind vor allem die Filme der Anfangsjahre, die den Mythos begründeten. Das erste Gebäude auf dem heute rund 420.000 m² großen Areal war das von der Firma Bioscope errichtete gläserne Filmatelier. In der heutigen Marlene-Dietrich-Halle entstand 1926 der Science-Fiction-Film „Metropolis“ von Fritz Lang. Josef von Sternberg drehte in den Studios 1930 mit Marlene Deitrich „ Der blaue Engel“.

Nach der Wende wurde das Gelände am 01. Juli 1990 der Treuhandanstalt im Rahmen der Übernahme der DEFA übertragen, die es 1992 an den französischen Konzern Compagnie Générale des Eaux verkaufte. Doch die Franzosen blieben erfolglos und verkauften 2004 ihren Besitz an Dr. Carl Woebcken und Christoph Fisser mit ihrer Beteiligungsgesellschaft FBB, die “Filmbetriebe Berlin Brandenburg“ GmbH. Heute ist das Studio Babelsberg Teil der Medienstadt Babelsberg mit etwa 2.000 Menschen der Film- und Medienbranche, zu dem auch der Filmpark Babelsberg, die Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf, das Sendezentrum des RBB, das Deutsche Rundfunkmuseum und das Deutsche Rundfunkarchiv sowie Bürogebäude mit Filmproduktionen und über 120 kleinere Unternehmen gehören.

Heute können sich die wirtschaftlichen Verhältnisse des Filmstudio Babelsberg sehen lassen. 2007 konnte das Unternehmen bei einem Umsatz von 87,1 Millionen Euro einen Gewinn von sechs Millionen Euro erwirtschaften. Mindestens eine Produktion pro Woche entsteht durch das Angebot für Medien und Produktionen im Filmpark Babelsberg. In der Saison 2010 kann der Filmpark Babelsberg als attraktiver Produktionsstandort mit seinen vielfaltigen Potenzialen von Kreativen, Filmschaffenden und Fotografen genutzt werden. Das Reservoir an außergewöhnlichen und attraktiven Locations und Kulissen ist groß. Vulkanlandschaft, Westernstraße, U-Boot, eine mittelalterliche Stadt und orientalische Außenanlagen sind nur Beispiele, die sich dem Besucher für 20,00EURO öffnen.

Aktuell präsentiert der Filmpark Babelsberg nun auch die ,,Berliner Mauer", eine neue und zugleich spektakuläre Außendekoration. Die fast 100 Meter lange und 3,70 Meter hohe Filmkulisse wurde 2008 für die Constantin FiIm-Produktion ,,Der Baader Meinhof Komplex" an authentischem Drehort gegenüber dem Axel Springer Haus in Berlin errichtet. Der filmische Nachlass des RAF-Terror-Dramas wurde nun detailgetreu auf dem Freigelände des Filmparks Babelsberg aufgebaut und ist seit Pfingsten 2010 im Rahmen der Studio-Tour zu besichtigen.

Quer durch den Filmpark zieht sich die ,,Straße der Giganten“. Hier haben Großfiguren, Zeugen der über 95-jährigen Geschichte der Filmstadt, ihren festen Platz gefunden. Marx und Engels gehören ebenso dazu wie der Steinbeißer aus der ,,UnendIichen Geschichte" oder King Kong.

Genutzt haben die Motive bisher auch den Sendern Pro 7, Sat.1, Kinderkanal, RBB, XXP, MDR und Premiere für Reportagen und Beiträge, Kinomagazine und Musikvideos. Studenten der Hochschule nutzen für Abschlussfilme, Casting oder ,,erste journalistische Praxiserfahrung" das weitläufige Areal wie all denen eine umfassende Unterstützung und Betreuung zuteil wird, die sich ernsthaft mit ihren Medien und Produktionen auseinandersetzen und beschäftigen.

Die Internetseite ,,Medien und Produktion" ist unter www.fiImpark.de zu finden.

UFA - Universum Film AG

Während des „Dritten Reichs“ erlebten die Filmstudios in Babelsberg eine Hochphase. Es entstanden über 1.000 Filme, neben Propagandafilmen wie „Jud Süß“ und „Kolberg“ auch „Münchhausen“ und „Die Feuerzangenbowle“.

DEFA - Deutsche Film AG

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die deutsche Filmproduktion am 04. Mai 1946 im Althoff-Atelier mit Wolfgang Staudtes „Die Mörder sind unter uns“ wieder aufgenommen. Dreizehn Tage später wurde die DEFA gegründet. Bis 1990 entstanden in Potsdam-Babelsberg über 700 Spielfilme und mehr als 150 Kinderfilme, neben „Karbid und Sauerampfer“ (1963) und „Spur der Steine“ (1966) auch „Die Geschichte vom kleinen Muck“ (1953).

"Der blaue Engel" von Josef von Sternberg verhalf Marlene Dietrich 1930 zum internationalen Durchbruch.
Für den Film „Sonnenallee“ wurde 1999 eigens die aufwändige Außenkulisse „Berliner Straße“ errichtet, die auch in einigen weiteren Produktionen, wie „Der Pianist“(2002) oder Werbespots zum Einsatz kam. Inzwischen zählt das Filmstudio dank internationaler Produktionen wie „Die Bourne Verschwörung“ (2004), „Aeon Flux“ (2005), „V wie Vendetta“ (2006) oder „Inglourious Basterds“ (2009) zu den umsatzstärksten Großatelierstudios für Kinofilme in Europa.
Der Dreh solcher Block Buster wie "Aeon Flux" mit Charlize Theron und (in einer Nebenrolle der Tibetaktivistin Yangzom Brauen) verhalfen Babelsberg einen festen Platz in der internationalen Filmproduktion.