Huw Lewis-Jones, Kari Herbert - Kosmos Grosser Entdecker
Sieveking Verlag

ISBN 978-3-9448-7447-0

Leben, Skizzen und Notizen

Huw Lewis-Jones und Kari Herbert, Kosmos Grosser Entdecker

Im Vorwort hebt der preisgekrönte Autor Robert MacFarlane die seiner Meinung nach eindringlichste Geschichte hervor, die vom Entdecker und Missionar David Livingstone handelt. „Er war am Morgen des 15.Juli 1871 in dem kleinen kongolesischen Ort Nyangwe, als plötzlich arabische Sklavenhändler das Feuer auf die Einheimischen eröffneten. Als die ersten Schüsse fielen, suchte Livingstone Deckung – und beobachtete entsetzt, wie Hunderte Dorfbewohner niedergeschossen wurden. Verzweifelt bemüht, die Gräuel festzuhalten, behalf sich Livingstone, indem er, in Ermangelung von Papier und Tinte, Beerensaft zerquetschte und Seiten aus dem London Evening Standard riss. Dann schrieb er mit dem Beerensaft quer über die dicht bedruckten Zeitungsspalten und schilderte das Massaker unmittelbar. Als Livingstones Augenzeugenbericht veröffentlicht wurde, löste er eine solche Welle der Empörung aus, dass der Sklavenmarkt von Sansibar geschlossen wurde. Das Originalstück war brüchig und die Tinte so verblasst, dass die Schrift schon bald nicht mehr lesbar, fast unsichtbar war. Seit Kurzem ist, dank moderner spektraler bildgebender Verfahren, das Manuskript wieder entzifferbar – ein ferner Moment, der durch diesen grausigen Bericht vor unseren Augen Gestalt annimmt.“

Livingstone, Amundsen und Shackleton, Meriwether Lewis oder Adela Breton, William Hodges und Amelia Edwards. Kosmos großer Entdecker ist ein Manifest berühmter und weniger bekannter Forscher, ein Kompendium voller Entdeckungen über Entdecker.

Seit Jahrhunderten brechen Menschen ins Ungewisse auf. In das ewige Eis, in karge Wüsten und durch üppige Regenwälder, auf die höchsten Gipfel der Erde oder ins All. Der im Sieveking Verlag erschienene Band versammelt 75 wegweisende Entdecker und Kartografen, Exzentriker, Anthropologen und Künstler, begeisterte Botaniker und kundige Naturforscher. Seite an Seite reihen sich verschollen geglaubte Manuskripte und verblichene Aufzeichnungen, Helden und Visionäre die 500 Jahre Entdeckungsgeschichte auf einzigartige Weise erlebbar machen. Männern wie Frauen, die gefährliche Reisen und Mühen auf sich genommen hatten und die nur noch wenigen bekannt sind, treten anhand ihrer Skizzen- und Tagebücher aus der Vergessenheit. Die Skizzen, Bilder, Karten, Aquarelle, ob im Miniaturformat oder in der Größe von Elefantenfolianten, mit Bleistift, Rötel oder Wasserfarben festgehalten, zeugen von der Meisterschaft der Künstler. Einzigartige Dokumente, die sonst in wohltemperierten Archivräumen, in Bibliotheken, Privatsammlungen oder auf verstaubten Dachkammern die Zeit überdauert haben, sind hier in dieser Breite oder erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich.

In Zeiten von facebook, twitter und All-inklusive-Reisen ist die das hervorragend geschriebene Nachschlagewerk in seiner Farbenpracht eine wohltuende wie eindringliche Publikation.