Ray Laurence - Reiseführer in die Welt der Antike, Das alte Rom
Theiss Verlag

ISBN: 978-3-8062-2289-0

Rom und Umgebung im Jahr 300 n.Chr.

Das antike Rom

"In magnis et voluisse sat est." Das ewige Rom. Nabel der Welt. In der Moderne werden im „Standartprogramm  Rom“ drei touristische Bausteine angeboten. Altstadt und Barock, Vatikan und Pilgerkirchen, Antike. Im Jahr 300 sieht das noch etwas anders aus. Die Kaiser Diokletian und Maximian regieren das riesige Römische Reich, welches erst einige Jahre zuvor in eine West- und eine Osthälfte geteilt wurde. Alle Wege führen nach Rom, die Stadt, die mit etwa einer Million Einwohnern die größte Stadt des Reiches ist. Das  Christentum muss erst noch anerkannt werden, aber die Stadt der Städte bietet seinen Besuchern eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten. Wäre der Massentourismus bereits im Jahr 300 erfunden worden, so wäre der Reiseführer von Ray Laurence das Standartwerk.

Der Dozent am Archäologischen Institut der Universität Birmingham öffnet den römischen Blick auf eine ungewöhnliche und gelungene Weise. „Das Alte Rom“ nimmt den Leser mit auf eindrucksvolle Entdeckungstouren durch die Stadt am Tiber: das Besondere der verschiedenen Stadtquartiere entdecken, einen Blick hinter die Kulissen werfen, das Außergewöhnliche der antiken Metropole erkunden.

„Sobald Sie Ihre Unterkunft in der Stadt bezogen haben, sollten Sie sich bei einem der beiden vicomagistri (Verwalter) Ihres vicus (Stadtbezirks) melden. Diese findet man an den lokalen Altären, die häufig an den großen Wegkreuzungen liegen. Hier ist auch der allgemeine Treffpunkt, an dem man den neuesten Klatsch und Tratsch hören kann. Die Einwohner sind an Besucher und den unaufhörlichen Strom von Zuwanderern in die Stadt gewöhnt, deshalb werden Sie kein besonders großes Aufsehen erregen.“

In dem liebevoll gestalteten Buch begegnen dem Leser die Menschen, Stars und Sternchen der Antike. Was ist in? Welche Mode und welcher Schmuck sind im Jahr 300 angesagt? Worauf ist beim Kauf von römischen Andenken zu achten? Der Leser findet sich im Alltag der Stadt wieder und erhält nützliche Tipps zu Anreise, Unterkunft, Küche oder Einkaufsmöglichkeiten. Auch Anregungen für Aktivitäten jeglicher Art fehlen in diesem Buch nicht: in einer der zahlreichen popinae, den Garküchen der Stadt, speisen oder Gladiatorenkämpfe besuchen.

„Ein besonders spannendes Erlebnis ist es, zusammen mit 250 000 anderen Zuschauern im Circus Maximus einem Wagenrennen zuzuschauen. Sie können auf einen Fahrer oder die Farbe Ihrer Wahl wetten, sich unter die Einheimischen mischen und sogar mit anderen Zuschauern flirten. Sie werden die fähigsten Wagenlenker sehen, die schnellsten Pferde und die grösste Menschenansammlung der Welt. Eine wahrlich unvergessliche Erfahrung! Im Circus Maximus wird die Sitzordnung weniger streng kontrolliert als in den Theatern und Amphitheatern; sowohl Männer und Frauen als auch Menschen unterschiedlichen Standes können zusammensitzen. Alle sind leidenschaftlich bei der Sache. Es gibt vier Teams, erkennbar an der Farbe: Die Roten, Blauen, Grünen und Weißen. Die Veranstaltung beginnt früh am Morgen mit einer Prozession mit Götterbildern, gefolgt von den Wagenlenkern. Das erste Rennen ist oft das spannendste, da hier nur erfahrene Wagenlenker aufeinandertreffen.“

Einen Satz sollte man dabei immer parat haben, wenn man alleine unterwegs ist: Non rape me si placet! – Bitte berauben Sie mich nicht! Eine unterhaltsame Kulturgeschichte des alten Rom, nach der man sich umgehend Tunika und Sandalen anziehen möchte.