Wassili M. Golownin - Abenteuerliche Gefangenschaft im alten Japan
Verlag Edition Erdmann

ISBN 3-86503-227-3 TN 60-227

Reise in die Vergangenheit abseits ausgetretener Touristenpfade

Abenteuerliche Gefangenschaft im alten Japan

Besonders Deutsche, Schweizer und Österreicher sollen sich besonders gern auf kulturelle Reisen begeben. Die Edition Erdmann bietet auf ihre Weise besondere Reiseerlebnisse an.

Wer kennt nicht berühmte Forschungsreisende wie James Cook, Marco Polo oder Roald Amundsen. Ihre Reiseberichte gehören zur spannenden Reiseliteratur und zeichnen die Welt in ihren jeweiligen Epochen und Plätzen. Weltklassiker eben, die noch heute einen Einblick in vergangene Kulturen und vergessene Zeiten gewähren. Doch auch weniger bekannte Entdecker und Reisende wie Heinrich von Maltzan und seine „Wallfahrt nach Mekka“ oder Johann Michael Kühn bieten eine außergewöhnliche und empfehlenswerte Alternative zur üblichen Reiseliteratur.

Ungewöhnlich sind die Momentaufnahmen aus heutiger Sicht. Vor dem Hintergrund weltweiter Vernetzung, Satellitentelefonen und erschlossener Touristenwege im dichtesten Dschungel muten die Reiseberichte antiquarisch an und eingestaubt. Doch noch war es den die Autoren möglich, sich auf ihren Reisen ihre eigene Individualität zu bewahren; war ihnen das Phänomen des Massentourismus – glücklicherweise – noch unbekannt. Die Beschreibung der Gefahren jener Reisen und Abenteuer, die Entbehrungen aber auch Schönheiten und Reize sind oft Raritäten. So verleihen die Reiseberichte vergangener Zeiten häufig neue Einblicke auf alte Landschaften und Kulturen.

Wenig ist bis zum 19.Jahrhunderts von Japan bekannt. „Ein verschlossenes, geheimnisvolles Reich am Rande der bekannten Welt war das Japan zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Unter strengster Strafandrohung war es jedem Europäer verboten den Boden der japanischen Hauptinsel zu betreten. In diese isolierte, aber auch geborgene Welt platzte im Jahre 1811 die russische Kriegsschaluppe Diana unter dem Kommando Wassili M. Golownins.

Golownin und ein Teil seiner Mannschaft werden bei eine Landgang von japanischen Garnisonstruppen festgenommen. Sie wissen nicht, ob sie jemals ihre Heimat wiedersehen werden.“ Doch die Tragödie stellt sich als Glücksfall heraus. Golownins Bericht über seine Gefangenschaft ist ein bedeutendes zeitgeschichtliches Dokument. Auch wenn der Russe oft eine stilistisch harte Schrift zeigt und im militärisch nüchternen Stil geschrieben ist: Der Bericht zeigt, kurz vor der gewaltsamen Öffnung durch die Amerikaner, ein vergangenes Japan in der ganzen Pracht und Fülle einer jahrhundertelangen Eigenentwicklung.